Die am Freitag veröffentlichten Non-Farm-Beschäftigungsdaten in den USA übertrafen mit 216K alle Erwartungen. Der Arbeitsmarkt zeigt weiterhin Zeichen von Verbesserungen und die Arbeitslosenrate fiel auf 8,8 % herab. Die Bekanntgabe dieser Zahlen stärkte den USD erheblich. Der EURUSD fiel in den Stunden unmittelbar nach der Bekanntgabe von1,4138 auf 1,4061 ab.
Es wird jedoch deutlich, dass der generelle Markttrend der letzten Woche zu stark war und das Paar stieg wieder an und schloss die Woche bei 1,4232. Ein Großteil dieses Trends basiert auf der einhelligen Meinung, dass die EZB zum ersten Mal seit 2008 die Zinsen anheben wird. Die geldpolitischen Aussichten der EZB scheinen unweigerlich auf eine Straffung der Haushaltspolitik zuzulaufen. Während der letzten Sitzung der Bank im März sagte der EZB Präsident Jean-Claude Trichet, dass „große Wachsamkeit berechtigt“ und ein Zinsanstieg wahrscheinlich sei. Seitdem hatten sowohl die Naturkatastrophe in Japan, die politischen Unruhen im Nahen Osten als auch die ökonomischen Unsicherheiten in Portugal sicherlich bedeutende Auswirkungen auf den Entschluss der Bank. Trichet wurde zitiert, dass „kein großer Zinsanstieg erwartet werden sollte“. Dies ist ein klarer Indikator, dass ein Anstieg, auch wenn nur ein geringer, am Donnerstag stattfinden wird. Aktuelle Prognosen zeigen, dass die Banken Leitzinsen um 25 Basispunkte von 1,0 % auf 1,25 % anheben werden. Mittlerweile scheint sich die Budgetkrise in Portugal zu verschlechtern. Auch wenn die portugiesische Regierung behauptet, dass sie die Schuldenzahlungen des Landes im Wert von 9 Mrd. Euro im April und Juni erfolgreich abtragen werden, glauben viele Ökonomen, dass die Regierung gezwungen sein wir, Hilfe anzufordern, um solch große Zahlungen tätigen zu können.
Steigende Zinsen
Während der letzten zwei Monate haben Mitglieder der Federal Reserve Bank von Andeutungen eines bevorstehenden Zinsanstieges in den USA abgesehen. Während der letzten Woche haben wir jedoch von mehreren Repräsentanten wie Herrn Kocherlakota von der Fed in Minneapolis und Herrn Plosser von der Fed in Philadelphia gehört, dass die Wirtschaft stabil genug für einen Anstieg sei, während Inflationssorgen größer werden. Auch wenn beide Repräsentanten tatsächlich Mitglieder des FOMCs mit Wahlrecht sind, ist es dennoch unwahrscheinlich, dass die Fed momentan Zinsen anheben wird. Tatsächlich sind viele Analysten der Meinung, dass die Zentralbank den derzeitigen Level bis 2012 beibehalten wird. Während der Arbeitsmarkt auf dem Weg der Besserung ist, fiel das Verbrauchervertrauen im letzten Monat stark auf einen Tiefstwert seit Dezember ab. Ein Großteil der negativen Stimmung scheint mit den steigenden Benzinpreisen zusammenzuhängen.
Aktienmarkt
Aktienmärkte gedeihen weiterhin, und der S&P 500 Index stieg im Laufe letzter Woche um 1,5% an. Außerdem erzielte der Dow Jones Industrial Average mit 12355,00 einen neuen Höchstwert für das Jahr 2011. Trotz sich verbessernder Märkte schafften es die persönlichen Ausgaben- und Einkommensberichte nicht, Erwartungen von einem Anstieg um 3,0 %, zu erfüllen und diese scheinen sich nun nicht zu bestätigen. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich persönliche Ausgaben im nächsten Quartal verbessern werden. Weiterhin wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum auch an Dynamik gewinnt, da sich der Arbeitsmarkt verbessert.
Ausblick auf die nächste Woche
Die Wirtschaftsdaten für die kommende Woche schließen die Zinsentscheidungen der Eurozone und Großbritanniens ein. Während ein Anstieg von 25 Basispunkten für die EZB erwartet wird, besteht keine Erwartung für die BoE, Zinsen von der aktuellen Ebene von 0,50 % anzuheben. Außerdem stehen diese Woche Zinsentscheidungen in Australien und Japan an. Es wird nicht erwartet, dass eines der beiden Länder Zinsen anheben wird und aktuelle Prognosen zeigen, dass der Leitzins in Australien unverändert bei 4,75 % und in Japan bei 0,10 % belassen wird. Wichtige Wirtschaftsereignisse in den USA sind der ISM Non-Manufacturing-PMI und das Protokoll der FOMC-Sitzung.
